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Sicherung gegen Amputationen an Bandsägen in der Fleischindustrie

Bandsägen finden in der Fleischindustrie insbesondere bei der Feinzerlegung von Rinder und Schweinehälften Verwendung. Händisch werden von Mitarbeitern Kotelletstränge mit Knochen sauber durchtrennt und beispielsweise Eisbeinstücke portionsgerecht zugeschnitten. Die Arbeit erfordert neben dem handwerklichen Geschick, die Schnitte erfahrungsgemäß richtig oder nach Anweisung korrekt durchzuführen, besondere Umsicht und Aufmerksamkeit. Zudem sind die jeweiligen Arbeitsplätze so zu gestalten, dass das Schneiden der Fleischstücke ungestört vorgenommen werden kann.

Denn immer wieder kommt es trotz gezielter Unterweisung und Belehrung zu schweren Unfällen, bei denen der Verlust von Fingerkuppen, Fingergliedern oder ganzen Fingern durch Amputation zu beklagen ist. Zwar können bei entsprechender Vorgehensweise amputierte Gliedmaße wieder operativ versorgt werden; die grundsätzliche Vermeidung solcher Unfälle ist jedoch aus Gründen des präventiven Arbeitsschutzes zum Wohle der Beschäftigten und der Allgemeinheit überfällig.

Technisch besteht die Herausforderung, ein schnelllaufendes elektrisch angetriebenes Sägeband dann unmittelbar zum Stillstand zu bringen, falls statt des zu zerlegenden Fleischstückes die Hand eines Beschäftigten in die Gefahrenzone gelangt. Dieses Problem haben Hersteller von Fleischbearbeitungsmaschinen zwischenzeitlich gelöst und bieten entsprechende Bandsägen an. Die zugrunde liegende Technik basiert auf einer optischen Erfassung der Distanz zwischen der Hand des Beschäftigten und dem Sägeblatt, wobei zur Auslösung des Sägestopps das Tragen eines besonders eingefärbten und elektrisch leitenden Arbeitshandschuhs erforderlich ist.

Neben dem Vorteil, Amputationen von Gliedmaßen auszuschließen, erlauben diese Bandsägen in gleicher Weise ein schnelles u n d sicheres Arbeiten. Der Produktivitätsvorteil und die Senkung von Unfallkosten rechtfertigen – neben der Vermeidung des menschlichen Leides und der finanziellen Belastung der Allgemeinheit - die höheren Investitionskosten für derartige Bandsägen.

Die Staatl. Gewerbeaufsicht des Landes Niedersachsen empfiehlt, die Beschaffung dieser Bandsägen in der Fleischindustrie vorzunehmen. Aufwendige Unfalluntersuchungen und Prüfungen i.Zshg.m. mit schweren Verletzungen beim Betrieb von Bandsägen sollten damit künftig der Vergangenheit angehören.

Auf folgende Liefernachweise anhand von internet-Adressen ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird verwiesen:

https://www.mado.de/mado-bandsaegen-mit-fps-systems-finger-protection-system/

https://www.scottautomation.com/products/bladestop/

https://www.cereich.info/


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