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Technischer Aufbau

Der technische Aufbau der verschiedenen Deponiebereiche unterscheidet sich lediglich an der Basisabdichtung. Das Oberflächenabdichtungssystem wurde auf der gesamten SDH einheitlich hergestellt.

  Bildrechte: GAA Hildesheim, ZUS AGG
Schematischer Aufbau des Oberflächen- und Basisabdichtungssystems der verschiedenen Ablagerungsbereiche (unmaßstäblich)

Oberflächenabdichtung

Um einen horizontalen Zutritt von oberflächennahem Grundwasser wirksam vom Abfallkörper in den Poldern fernzuhalten, wurde zunächst ein 3 m mächtiger Randriegel aus Ton um den jeweiligen Polder errichtet. Anschließend folgte die eigentliche Oberflächenabdichtung bestehend aus einer Profilierungsschicht, einer mineralischen Dichtungsschicht und einer Kunststoffdichtungsbahn (KDB). Diese Abdichtung verhindert den Zutritt von Niederschlagswasser in den Deponiekörper. Zur Abführung des durch die darauf liegende Rekultivierungsschicht sickernden Niederschlagswassers wurde eine geosynthetische Entwässerungsmatte auf der KDB verlegt.

Die Rekultivierungsschicht schließt die Oberflächenabdichtung nach außen hin ab. In Kombination mit einer abschließenden Bepflanzung der Rekultivierungsschicht kann so nachhaltig die versickernde Wassermenge reduziert und die Oberfläche vor Erosion geschützt werden. Außerdem bewirkt die Bepflanzung eine Eingliederung in das Landschaftsbild der Umgebung.

Bildrechte: GAA Hildesheim, ZUS AGG
Rekultivierte Flächen: Altdeponie mit Bewuchs und Unterhaltungswege zwischen den Erweiterungen Mitte und Ost (2019)

Basisabdichtung

Der Aufbau der Basisabdichtung unterscheidet sich zwischen den Ablagerungsbereichen nur in wenigen Komponenten. Die Polder der Altdeponie wurden ohne zusätzliche Basisabdichtung verfüllt. Hier wirkt der anstehende Tonstein als Dichtung. Die Erweiterungen Mitte und Ost wurden mit „Tonschürze“ an der Basis und den seitlichen Polderwänden zusätzlich abgedichtet.

Für die Erweiterung West wurde die Entwässerung an der Basis, nicht durch Polderbrunnen, sondern über eine flächige Entwässerungsschicht auf der mineralischen Dichtung sichergestellt. Der Fortschritt der Basisabdichtung ist dem Stand der Technik geschuldet. Generell besteht in Hoheneggelsen ab ca. 3 m unterhalb der Geländeoberfläche eine bis zu 300 m mächtige natürliche geologische Barriere (Tonsteinlage der Unterkreide).

Durch die hohe Dichtigkeit und wirksame Barriereeigenschaft des Tonsteins wird der Austritt von Sickerwasser und Schadstoffen in die Umwelt nachhaltig verhindert.


Bildrechte: Archiv GAA Hildesheim
Lagenweise Herstellung der Basisabdichtung mit Zwischenabdeckung auf der Erweiterung West (1996)

Polderbrunnen

Da es sich bei der SDH um eine Grubendeponie handelt, fiel bedingt durch Niederschläge während der Verfüllung so genanntes Deponiesickerwasser an. Zur Bewirtschaftung und Beprobung dieses Sickerwassers wurden während der Verfüllung Polderbrunnen erstellt und im Rahmen der Stilllegung an 2 Sickerwassertanks angeschlossen. An der Geländeoberkante verfügen die Polderbrunnen über eine Brunnenstube zur frostfreien und witterungsgeschützten Unterbringung notwendiger Technik (z.B. Messgeräte, Pumpen etc.).

Da derzeit eine Sickerwasserbewirtschaftung nicht mehr erforderlich ist, wurde der Sickerwassertank I zurückgebaut. Der Sickerwassertank II dient der Notreserve für etwaige Havarien und zur Entsorgung von Mischwässern z.B. aus der Probenahme des Grundwassers. Die Polderbrunnen sind an der Oberkante technisch dicht mit Flanschen verschlossen. Um den Arbeits- und Explosionsschutz im Bereich der Polderbrunnen zu gewährleisten, sind die Brunnenstuben mit Gaswarnsensoren ausgestattet und an die Fernüberwachung angeschlossen.

Erreichen die Gaskonzentrationen einen bestimmten Warnwert, erfolgt eine automatische Abschaltung der Stromversorgung auf dem Deponiegelände. Aktuell dienen die Polderbrunnen der Überwachung der Sickerwasserstände. Diese erfolgt kontinuierlich mittels Drucksonden. Die Messwerte der Drucksonden werden in der Fernüberwachungssoftware der Deponie visualisiert.

Bildrechte: GAA Hildesheim, ZUS AGG
Links: Geschlossener Polderbrunnen; rechts: Geöffnete Brunnenstube mit Polderbrunnen in der Mitte (2017)
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