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Historie

Die SDH wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei errichtet. Der zur Ziegelherstellung benötigte Ton wurde vor Ort abgebaut. Die Tongruben der Ziegelei wurden in 300 m mächtigen Tonsteinlagen der Unterkreide angelegt, die durch geringmächtige, quartäre Sedimente überdeckt waren. Insgesamt wurden auf der SDH 21 Polder errichtet, die bis zu 30 m tief in den tonigen Untergrund ragen. Der Deponiebetrieb begann 1971 mit der Verfüllung der im Rahmen der Ziegelherstellung entstandenen Tongruben in vielen kleinen Einzelpoldern (Altdeponie). Zur Fortführung wurden im Laufe der Zeit die Erweiterungen Mitte (drei Polder), Ost (drei Polder) und West (ein Polder) erstellt.
Bildrechte: Müll und Abfall 11/2012
Schematische Übersicht der Ablagerbereiche

Im Laufe der Zeit haben sich die Einlagerungsdauer und -menge für die einzelnen Deponieabschnitte im zeitlichen Verlauf geändert.

Deponiebereiche

Betriebszeitraum

Einlagerungsmenge

Altdeponie

1971 bis 1985

640.000 t

Erweiterung Mitte

1986 bis 1990

90.000 t

Erweiterung Ost

1989 bis 1996

250.000 t

Erweiterung West

1996 bis 2005

430.000 t

Einlagerungsdauer und –menge [NGS – Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall mbH]

Die ersten Grubenpolder im Bereich der Altdeponie wurden ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen mit Abfällen verfüllt. In den späteren Erweiterungsbereichen (Mitte, Ost und West) wurden speziell für die Ablagerung Gruben hergerichtet, die zusätzlich mit verdichtet eingebautem Ton an der Basis und den Grubenwänden gesichert wurden. An der Oberfläche wurden die Polder außerdem mit einem Tonriegel umrandet, um diese seitlich von außen gegen das Grundwasser abzudichten.

Bildrechte: Archiv GAA Hildesheim
Einlagerung des "Sondermülls" in Fässern im Bereich der Altdeponie (Anfang der 1970 Jahre)

Bis zum Ende der Ablagerungsphase 2005 wurden insgesamt ca. 1,4 Mio. Tonnen Sonderabfälle eingebaut. Dabei wurden die Abfälle nach ihren chemischen Eigenschaften getrennt voneinander abgelagert.

Hauptabfallarten

wesentliche Inhaltsstoffe

mineralische Abfälle (verunreinigter Boden, Filterstäube, Ofenausbruch, Strahlmittel)

(Mineralöl)-Kohlenwasserstoffe (MKW), PAK, Schwermetalle, Salze

chemische Abfälle (Farb- und Lackschlämme, ölhaltige Abfälle)

Lösemittel , MKW, Schwermetalle, PCB, LHKW, PSMBP

Schlämme aus der Abwasserreinigung und Wasseraufbereitung

Schwermetalle, Salze

organische Materialien pflanzlichen/

tierischen Ursprungs

Kohlenwasserstoffe


Innerhalb des Abfallspektrums wurden auf der Altdeponie und den Erweiterungsbereichen Mitte und Ost vermehrt verunreinigte Böden, Produktionsabfälle der chemischen Industrie (auch Pflanzenschutzmittel) sowie diverse Schlämme und Stäube, z.B. Farb- und Lackschlämme eingelagert. Die Einlagerung erfolgte in Fässern oder unverpackt teilweise auch mit hohen Organikgehalten. Im Bereich der Erweiterung West bestehen die eingelagerten Abfälle überwiegend aus verunreinigten Böden aus Altlasten und Ölunfällen, sowie aus Rückständen aus Produktionsprozessen. Hier erfolgte keine Einlagerung von Fässern oder Schlämmen. Es handelt sich hauptsächlich um mineralische Materialien mit Verunreinigungen.
Im Verlauf der Ablagerungsphase nahm der Anteil an mineralischen Abfällen, belasteten Aushubböden und Abbruchmaterialien aus der Sanierung von Altlasten den überwiegenden Teil des Ablagerungsmaterials ein.

Bildrechte: Archiv GAA Hildesheim
Radlader beim Entladen von „Big-Bags“ (links) und mineralischen Abfällen als Schüttgut (rechts) Anfang der 2000er Jahre im Abschnitt Erweiterung West

Im Rahmen der Stilllegung der Deponie erfolgte der Bau eines Oberflächenabdichtungssystems. Mit fortlaufendem Deponiebetrieb wurden die jeweils vollständig verfüllten Deponieabschnitte mit der geplanten Oberflächenabdichtung versehen. Als letztes wurde von 2005 bis 2008 das Oberflächenabdichtungssystem auf dem letzten betriebenen Deponiepolder (Erweiterung West) errichtet, die Infrastruktur für die folgenden Aufgaben der Nachsorge angepasst und nicht mehr benötigte Betriebseinrichtungen zurückgebaut.

Der gesamte Lebenszyklus der SDH, von der Betriebs- bis zur Nachsorgephase, ist in der folgenden Grafik dargestellt. Seit 2008 befindet sich die Deponie in der Nachsorge.

Bildrechte: ZUS AGG
Bildrechte: Archiv GAA Hildesheim; unten: Geobüro Gifhorn, 2020
Luftbilder der SDH mit den verschiedenen Bereichen Altdeponie, Erweiterung Mitte und Ost im historischen Verlauf
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